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Was die ersten Warnzeichen und Symptome der Krankheiten sind

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Von: Caroline Gehrmann

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Demenzerkrankungen nehmen weltweit zu. In den nächsten Jahren rechnen Fachleute mit einem erheblichen Anstieg der Fälle. Woran man die ersten Anzeichen einer Demenz erkennt, welche Formen es gibt und was die Ursachen sind.

Bremen – Es ist eine Entwicklung, die nicht nur Fachleute besorgt: Demenzerkrankungen sind auf dem Vormarsch. Weltweit rechnet man einer Studie zufolge mit einer Verdreifachung der Demenzfälle, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ veröffentlicht wurde. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Demenzkranke – auch unter jüngeren Menschen. Das meldete die Deutsche Alzheimergesellschaft zuletzt. Die demografische Entwicklung wird die Zahlen in den nächsten drei Jahren voraussichtlich noch weiter ansteigen lassen – was allerdings auch an einer besseren Diagnostik liegt. Wodurch genau sieht sich eine Demenz aber eigentlich aus? Und was sind die ersten Anzeichen der Krankheit?

Symptome von Demenz: Wie man die ersten Anzeichen erkennt

Auf die Diagnose Demenz weisen einige Anzeichen bereits zu Beginn hin. Eine Abgrenzung der Symptome zu anderen neurologischen Krankheiten wie beispielsweise einer Depression ist an dieser Stelle aber wichtig, da sie teilweise ähnliche Beschwerden und besonders hervorrufen. Eine Demenz (vom Lateinischen Demens „ohne Geist“) ist laut dem Deutscher Bundesverband für Psychiatrie und Neurologie ein „krankheitsbedingter, erworbener Verlust von Leistungen der höheren Gehirnfunktionen“. Dadurch gehen die kognitiven Fähigkeiten nach und nach verloren. Das Erkennen von vertrauten Menschen und Orten, sowie das Orientieren, die Sprachfähigkeit, planvolles Denken sowie emotionale und soziale Fähigkeiten fällt Betroffenen immer schwerer.

Zu Beginn der Erkrankung treten oft Persönlichkeitsveränderungen und plötzliche Gemütsschwankungen auf. Die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist hier wichtig, denn auch zum Beispiel eine Depression kann sich auf ähnliche Weise äußern. Hier besteht die Gefahr, die Krankheitssymptome miteinander zu verwechseln. Es ist jedoch in allen Fällen, wenn man eine Gemütsveränderung oder Wahrnehmungsstörungen bei sich oder anderen bemerkt, besonders wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Denn derartige Symptome bedürfen einer gründlichen ärztlichen Begutachtung und gegebenenfalls entsprechend behandelt werden.

Zu Beginn einer Demenz sind die Symptome noch mild und nicht dauerhaft

Zu Beginn, also im frühen Stadium der Krankheit, kommt es zu ersten milden Symptomen, die auf eine Demenz hinweisen können. Sie sind außerdem meistens vorübergehend, sodass sie oft übersehen werden. Dazu gehören:

  • Vergesslichkeit
  • die zeitliche Orientierung fällt zunehmend schwer, man „verzettelt“ sich häufig und vergisst, wie spät es ist
  • man kann sich an vertrauten Orten nicht mehr orientieren und verläuft sich öfter
  • (Quelle: WeltgesundheitsorganisationWHO)

Oft schleichen sich die Symptome einer Demenz und veränderten Verhaltensweisen am Anfang ein und werden daher erst im Rückblick mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Im weiteren Verlauf verstärkt sich die Symptomatik, aber immer mehr und wird offensichtlicher. Die Erkrankten vergessen dann Ereignisse, Begegnungen oder Gespräche, die erst kürzlich zurückliegen. Sie erinnern sich nicht an einen Namen oder verlieren die Orientierung in ihrem eigenen Zuhause. Das Kommunizieren fällt ihnen immer schwerer und sie benötigen dann oft Hilfe, um sich zu retten. Auch das Verhalten verändert sich dann auf wesentlich auffälligere Weise. Die Betroffenen irren oft ziellos umher oder stellen wiederholt Fragen.

Was ist eine Demenz und wie entsteht sie?

Am Anfang sind häufig das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit gestört. Im weiteren Verlauf verschwinden auch die Inhalte des Langzeitgedächtnisses, die wesentlich tiefer eingeprägt sind. Die Erkrankten verlieren dadurch mehr und mehr die Fähigkeiten, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben. Die Mehrheit der Demenzerkrankungen ist derzeit noch nicht heilbar. Daher zielt die Therapie beispielsweise einer „irreversiblen“ Demenz hauptsächlich darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen möglichst zu verbessern.

Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Eine Schwerhörigkeit erhöht das Risiko für eine Erkrankung. © Ute Grabowsky/imago-images

Im sehr weit fortgeschrittenem Stadium der Krankheit sind die Fähigkeiten der Erkrankten so weit eingeschränkt, dass sie im Grunde vollkommen abhängig von anderen sind. Selbst Freunde und Angehörige erkennen sie dann nicht mehr und auch ihr Gefühl für Zeit und Orte ist vollkommen verloren gegangen. Sie verhalten sich dann oft sogar aggressiv anderen gegenüber und sind auch in ihrer Bewegung stark eingeschränkt.

Demenz kann verschiedene Ursachen haben, Alzheimer ist mit 60 bis 65 Prozent die häufigste

Die demenziellen Symptome hängen von der Art der Erkrankung ab. Denn es gibt verschiedene Formen von Demenz, sterben auch Eine jeweils andere Ursache Haben. Die häufigste ist dabei die Alzheimer-Krankheit. Sie macht einen Anteil von 60 bis 65 Prozent aller Demenzerkrankungen aus. Damit ist sie die häufigste Demenzerkrankung.

Das Lebensalter ist der größte Risikofaktor für eine Alzheimer-Demenz. Es steigt ab 65 kontinuierlich an. Mit über 85 Jahren ist jeder fünfte Mensch davon betroffen. In äußerst seltenen Fällen kann sie auch schon bei Menschen unter 65 Jahren auftreten, dann handelt es sich um eine präsenile Form von Alzheimer. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Doch mit Medikamenten kann das Fortschreiten der Krankheit zumindest aufgehalten werden.

Anzeichen und Symptome für Demenz: Auch eine Verkalkung der Blutgefäße kann zu Demenz führen

Relativ häufig, mit einem Anteil von etwa zehn bis 15 Prozent, tritt eine Demenz auf, weil die Blutgefäße durch Verkalkung geschädigt sind. Langfristig kommt es dadurch zu Durchblutungsstörungen im Gehirn, die dann die demenziellen Symptome verursachen. Es handelt sich in diesem Fall um eine vaskuläre Demenz. Besonders Menschen, die unter Diabetes oder Bluthochdruck leiden, sind besonders gefährdet. Daher & diese Grunderkrankungen immer konsequent behandelt werden und der Lebensstil entsprechend angepasst werden.

Besonders Diabetes- und Bluthochdruck-Patienten haben ein erhöhtes Demenzrisiko

In etwa 20 Prozent der Fälle treten Mischformen der vaskulären und der Alzheimer-Demenz auf. Seltener sind andere Formen der Demenz, zum Beispiel die Demenz mit Lewy-Körperchen, bei der sich in den Nervenzellen der Großhirnrinde neben den für Demenzerkrankungen typischen Ablagerungen noch weitere bilden, die sogenannten Lewy-Körperchen. Sie sind auch bemerkenswert bei der Parkinson-Krankheit.

Die sogenannte Fronto-temporale Demenz ist mit fünf Prozent der Fälle seltener als die Alzheimer-Krankheit. Sie WIRD von Einer Schrumpfung des Stirnlappens im Gehirn verursacht. Auffällig ist hierbei, dass eher jüngere Menschen um das 50. Lebensjahr betroffen sind. Die typischen Anzeichen sind Wesensveränderungen sowie ein erschwertes Verarbeiten von Emotionen. Manchmal kann es auch zu einem schleichenden Verlust der Sprache kommen.

Ein Teil der Demenzerkrankungen ist reversibel, wenn die Grunderkrankung behandelt wird

Ein geringerer Teil der Demenzerkrankungen, etwa zehn Prozent, sind allerdings behandelbar, da sie eine Folgeerscheinung anderer Grunderkrankungen sind. Es handelt sich dann um sogenannte sekundäre Formen der Demenz. Dazu gehören dem Bundesgesundheitsministerium voraussichtlich etwa Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände oder chronische Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente. Behandelt man diese Grunderkrankungen entsprechend, bilden sich auch die Symptome der Demenz zurück, die Erkrankung ist in diesen Fällen auch „reversibel“.

Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Bei Demenz (aus dem Lateinischen Demens = „ohne Geist“, „weg vom Geist“) handelt es sich um den Überbegriff für neuronale Erkrankungen, die den Verlust oder die drastische Würdigkeit von den meisten multiplen geistigen Fähigkeiten zur Folge haben. Sie können durch verschiedene Krankheiten entstehen, sterben das Gehirn schädigen. Häufig wird sie durch Durchblutungsstörungen im Hirn hervorgerufen.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine der Ursachen für eine Demenzerkrankung. Mit etwa 60 Prozent ist sie dabei die häufigste. Bei der Erkrankung sterben Nervenzellen ab und die Verbindung wird dadurch zerstört. Zur genauen Ursache der Krankheit ist bisher noch nicht viel bekannt. Es kommt zu einem Rückgang der Hirnmasse und zu Eiweißablagerungen im Gehirn, sogenannte Plaques. Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung nur eine untergeordnete Rolle.

Wer die Ursachen und Risikofaktoren für Demenz kennt, kann gezielt vorbeugen

Auch wenn man eine Demenz-Erkrankung in den meisten Fällen nicht verhindern kann, so lässt sich das Auftreten der Symptome zumindest hinausschieben. Dazu muss man die Risikofaktoren nicht nur kennen, sondern vor allem vermeiden. Aber auch darüber hinaus kann man viel tun, um möglichst lange beschwerdefrei zu bleiben. Ein Forschungsteam aus Finnland hat ermittelt, dass auch der persönliche Lebensstil einen großen Einfluss auf das Entstehen von Demenz hat.

Vor allem eine ungesunde Ernährung mit vielen Fertiggerichten, raffiniertem Zucker, Alkohol und den falschen Fetten wirkt sich ungünstig aus. Menschen, die häufig zu industriell verarbeiteten Lebensmitteln und Backwaren greifen, entwickeln demnach eine Demenz. Auch wer sich wenig bewegt, hat ein größeres Risiko, seine geistigen Fähigkeiten zu verlieren. Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßigem Sport und einem mediterran angehauchten Speiseplan kann einer Demenzerkrankung vorbeugen.

Dadurch kann man auch das Risiko für viele andere Krankheiten wie Schlaganfall, Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs, denn Studien haben ergeben, dass ein nur geringer Verzehr von Zucker und Fleisch der Schlüssel zu einem langen Leben ist. Auch geistige Aktivität, Bildung und das Pflegen sozialer Kontakte schützen vor Demenz – und machen auch noch Spaß.

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