Inhaltsangabe zu der Episode Night Sky 1×01: «To The Stars»
Franklin (JK Simmons) und Irene (Sissi Spacek) kennen und lieben sich bereits seit dem Vietnam-Krieg. Nun sind sie alt und in Pension und steuern auf die letzten Jahre ihres glücklichen, gemeinsamen Lebens zu. Nach außen wirken sie wie ein ganz normales Rentner-Ehepaar, doch sie hüten ein unglaubliches Geheimnis. In ihrem Schuppen im Garten führt eine Falltür durch einen Tunnel zu einer mysteriösen Tür, die jeden, der es betritt, zu einem Raum auf einem anderen Planeten beamt. Irene ist besessen davon, das Rätsel um die einsame Welt mitten unter den Sternen zu lösen. Eine weitere Tür, die auf die Planetenoberfläche führt, reizt sie so sehr, dass sie sich eines Nachts aus dem Haus schleicht, um sie zu öffnen – wohl wissend, dass sie höchstwahrscheinlich bei dem Versuch stirbt. Doch es kommt anders, denn bevor sie den fremdartigen Mechanismus betätigen kann, entdeckt sie einen halb bewusstlosen Mann hinter einem Sessel, der nur von draußen hereingekommen sein kann. Wer ist der Fremde? Wie kam er auf die seltsame Welt und warum taucht er jetzt ausgerechnet auf?
Das passiert
Franklin (JK Simmons) und Irene (Sissi Spacek) kennen und lieben sich bereits seit dem Vietnam-Krieg. Nun sind sie alt und in Pension und steuern auf die letzten Jahre ihres glücklichen, gemeinsamen Lebens zu. Nach außen wirken sie wie ein ganz normales Rentner-Ehepaar, doch sie hüten ein unglaubliches Geheimnis. In ihrem Schuppen im Garten führt eine Falltür durch einen Tunnel zu einer mysteriösen Tür, die jeden, der es betritt, zu einem Raum auf einem anderen Planeten beamt.
Irene ist besessen davon, das Rätsel um die einsame Welt mitten unter den Sternen zu lösen. Eine weitere Tür, die auf die Planetenoberfläche führt, reizt sie so sehr, dass sie sich eines Nachts aus dem Haus schleicht, um sie zu öffnen – wohl wissend, dass sie höchstwahrscheinlich bei dem Versuch stirbt. Doch es kommt anders, denn bevor sie den fremdartigen Mechanismus betätigen kann, entdeckt sie einen halb bewusstlosen Mann hinter einem Sessel, der nur von draußen hereingekommen sein kann. Wer ist der Fremde? Wie kam er auf die seltsame Welt und warum taucht er jetzt ausgerechnet auf?
Mal was anderes
Die Pilotfolge von Night Sky präsentiert sich über weite Strecken anders, als man es vielleicht von einer Serie mit so einer Prämisse erwarten würde. Das Mysterium in Form eines merkwürdigen Tors, das die Protagonisten auf eine andere Welt führt, wird schon recht früh entstanden und versprüht einen wundervollen Sense of Wonder, der vielen anderen Serien heute fehlt. Doch obwohl die Frage, woher es kommt und welche weiteren Geheimnisse es zu lösen gilt, stets im Raum schwebt, befassen sich Autor und Schöpfer Holden Miller und Regisseur Juan Jose Campanella (Law & Order: Special Victims Unit) zunächst ausführlich mit den beiden Hauptfiguren.
Die Folge beginnt in den 60er Jahren und gewährt uns einen Blick darauf, wie sich Irene und Franklin kennen- und lieben lernen. 50 Jahre später sind sie immer noch ein inniges Paar, doch ihr Leben nähert sich dem Ende und vor allem Irene möchte ihrem Dasein noch eine Bedeutung verleihen, indem sie das Rätsel um das Portal zu den Sternen löst.
Sozialkritik
Interessant ist in der Inszenierung, dass die Kamera einen recht ungeschönten Blick darauf wirft, wie unsere moderne Gesellschaft mit alten Menschen umgeht. Kaum jemand scheint die beiden zu sterben, die einst in gutdotierten Berufen arbeitet und gebildet und intelligent sind, noch ernst zu nehmen. Franklin wird an der Kasse eines Supermarktes von der Kassiererin genervt angefaucht, weil er seine Rabattmarke sucht und ein eiliger junger Kunde nennt ihn frech „Paps“ und treibt ihn zur Eile an. Irene hat bei ihrer Ärztin Erlebnisse der „besonders„Kunst, wenn sie versucht, mit der Sekretärin zu sprechen, die indes lieber ihr Smartphone malträtiert.
Als sie ihre an Demenz erkrankte Freundin im Altersheim besucht, maunzt sie eine Pflegerin an, und versucht, sie in ihrem Rollstuhl im wahrsten Sinne des Wortes auf ihr vermeintliches Zimmer „abzuschieben“. Ihre ehemalige Schülerin, die das Haus leitet, beklagt sich darüber, wie frustrierend die Arbeit mit ihren Bewohnern ist, weil viele unter Demenz litten und daher weder wüssten, was sie brauchen, noch dankbar dafür wären, was man ihnen gibt. Und selbst Enkeltochter Denise, die ihre Großenltern liebt, würde am liebsten über ihren Kopf hinweg entscheiden und dafür sorgen, dass sie aus ihrem Haus ausziehen und sich in Pflege begeben. Das ist wahrscheinlich erschütternd und zeichnet leider ein allzu realistisches Bild von unserem ungeduldigen westlichen Sozialgefüge im Umgang mit alten Menschen.
Wer vielleicht selbst Eltern im hohen Alter hat, kann das ein oder andere dieser Erlebnisse sicherlich nachvollziehen und WIRD entsprechend emotional anders getriggert als jüngere Menschen, die sich mit der Thematik weniger auseinandersetzen müssen. Insofern besteht möglicherweise die Möglichkeit, dass manchem jüngeren Zuschauer ohne Bezug zur Thematik der Zugang zur Serie erschwert wird. Doch der Mut, solche Themen in einem Science-Fiction-Setting anzusprechen, ist mehr als nur lobenswert. Zudem winkt zum Ende der Folge die große Belohnung in Form eines spannenden Cliffhangers, der die Geschichte erst richtig in Fahrt bringt und einen ebenso interessanten wie spannenden Plot inklusive Twist verspricht.
Schön anzusehen
Positiv ist weiter zu vermerken, dass Juan Jose Campanella einen tollen Stil vorlegt und die Pilotfolge in teilweise wunderschönen Bildern mit fantastischen Lichteinstellungen präsentiert. Wenn sich die beiden Geheimnisträger nachts durch den Garten zum Schuppen geben und durch die Baumwipfel ein schnelles mystisches Licht seine Strahlen wirft, ist das nur stimmungsvoll und schön anzusehen. Der Score von Danny Bensi (Fear the Walking Dead) und Saunder Jurriaans (Outer Range) ist überwiegend eher ruhig und dennoch angelegt, aber immer der Situation angemessen. Der Cliffhanger am Ende ist zum Beispiel mit schnell mythisch daherkommenden Cello-Klängen untermalt, was das gerade eingeführte Mysterium hervorragend beherrscht.
Schauspielerisch sind JK Simmons (The Stand) und Sissy Spacek (Homecoming) die unumstrittenen Stars der Show. Doch auch Adam Bartley (Longmire), der den neugierigen Nachbarn Byron mimt, der nichts auf die Reihe bekommt und aus Langeweile den beiden Hauptfiguren nachspioniert, macht seine Sache sehr gut. Bartley geht seine Rolle so an, dass man von seiner aufdringlichen und manchmal sogar schleimigen Art von der ersten Minute seines Auftretens an genervt ist – ein Zeichen, dass der Schauspieler seine Figur richtig verstanden hat. Irene versucht höflich zu sein, doch Franklin kann seine Abneigung gegenüber diesem merkwürdigen Typen nicht verbergen und macht ihm auch direkt gegenüber keinem Hehl aus seiner Abneigung. Das wirkt glaubwürdig und ehrlich und fügt sich daher hervorragend in die Charakterzeichnung beider Figuren ein.
Fazit
To the Stars hinterlässt als Pilotfolge einen sehr guten Eindruck. Das Erzähltempo ist ruhig, das Mysterium wird früh gegründet, aber nicht ausgeschlachtet und das Publikum hat Zeit, die Hauptfiguren und ihre Motivation kennen, ohne sich gehetzt zu fühlen. Der Sense of Wonder ist ebenfalls wahrscheinlich gegeben und der Cliffhanger am Ende lädt zum Dranbleiben ein. Zudem traut sich Serienerfinder Holden Miller, eine große Portion Sozialkritik einzubauen, die berechtigte Frage nach unserem Umgang mit dem Thema Alter aufwirft. Dass auch Night Sky, wie schon das hervorragende Outer Range, ein Original ist und (nach Wissen des Rezensenten) keinerlei auf filmische oder literarische Vorlage zurückgreift, setzt dem Ganzen noch ein Extrakrönchen auf.
Hier noch der Trailer zur Serie „Nachthimmel“, die heute beim Streamingdienst Amazon Prime Video gestartet ist:
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