Nesselsucht auf einen Blick
- Nesselsucht ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit, die akut auftreten oder chronisch verlaufen kann.
- Typische Symptome sind juckende Quaddeln und schmerzhafte Schwellungen.
- Die chronische Nesselsucht kann durch äußere Einflüsse wie Druck, Reibung, UV-Licht, Wärme oder Kälte ausgelöst werden.
- Die spontane akute Nesselsucht kommt und geht häufig ohne Auslöser.
- Eine Nesselsucht kann mit Antihistaminika meistens gut behandelt werden.
Was ist Nesselsucht?
Die Krankheit Nesselsucht, auch Nesselfieber genannt, ist eine weltweit verbreitete, nicht ansteckende Hautkrankheit. Der wissenschaftliche Name „Urtikaria“ leitet sich von dem lateinischen Wort „urtika“ ab, dt. „Nessel“. Denn der Ausschlag sieht aus wie nach dem Kontakt mit einer Brennnessel, und juckt und brennt auch genauso. Jeder 5. Mensch erkrankt mindestens einmal in seinem Leben an einer akuten Nesselsucht, häufig erkennen wir aber gar nicht, dass es sich um Urtikaria handelt, da die Quaddeln schon wieder verschwinden, etwa bevor wir uns überhaupt näher mit ihnen beschäftigen. Anders sieht es bei der chronischen Nesselsucht aus, die etwa 1 Prozent der Deutschen betrifft: Diese Form der Krankheit kann uns über mehrere Jahrzehnte begleiten, im Alltag und Beruf einschränken und damit sehr belastend sein und sogar zu Depressionen und Angst führen. Als chronisch wird eine Nesselsucht bezeichnet, wenn sie länger als 6 Wochen anhält. Sie kann spontan ohne bestimmten Auslöser auftreten, oder in induzierter Form durch physikalische Reize wie UV-Licht, Reibung, Hitze oder Kälte ausgelöst werden.
Juckreiz und Quaddeln auf der Haut? Wir berichten über eine der häufigsten Hauterkrankungen – Nesselsucht. © m-gucci
Nesselsucht: Wer ist betroffen?
Nesselsucht kann Frauen und Männer in jedem Alter betreffen. Am häufigsten erkrankt wir im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, wobei Frauen, insbesondere bei der spontanen Form, von Facebook betroffen sind als Männer. Bei Kindern und Jugendlichen erkranken Jungen und Mädchen gleich oft.
Urtikaria: Das sind die typischen Symptome
Diese Zeichen können auf eine Nesselsucht hindeuten:
- Hautrötungen
- Juckreiz
- Quaddeln
- erhabene Schwellungen (Angioödeme)
- über den Körper wandernder Juckreiz
- Juckreiz und Quaddeln verschwinden innerhalb von wenigen Stunden und bilden sich woanders wieder aus
In seltenen Fällen können sich Angioödeme in der Mundschleimhaut oder im Gewebe von Mund- und Rachenraum bilden, die schwere Atemnot auslösen können. Bei Schluckbeschwerden, Atemnot oder Rachenverengungen solltet ihr unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt rufen.
Brennende Quaddeln auf der Haut: Welche Ursachen gibt es bei Nesselsucht? Hier findet ihr die Fakten! © RyanKing999
Ursachen der Nesselsucht
Die Ausbildung der typischen Quaddeln und Angioödeme hängt eng mit einer verstärkten Aktivität der Mastzellen und in der Folge, der vermehrten Freisetzung des Botenstoffs Histamin zusammen. Histamin eine Erweiterung der Gefäße, dadurch bewirkt es zu Juckreiz, Rötungen und Schwellungen der Haut. Warum allerdings mehr Histamin ausgeschüttet WIRD, ist abhängig von der Form der Nesselsucht und noch nicht vollständig untersucht. Mögliche Ursachen einer Nesselsucht sind:
- Allergen
- Unverträglichkeiten gegen verschiedene Lebensmittel oder Medikamente
- physikalische Faktoren wie UV-Licht, Druck, Reibung, Wärme oder Kälte
- Infektionen wie Magen-Darm-Infekte, Nasennebenhöhlenentzündung oder Mandelentzündung
- körperliche oder psychische Beanspruchung
In vielen Fällen der akuten, spontanen Nesselsucht bleibt der Auslöser unklar. Die chronische Urtikaria wird meistens durch Unverträglichkeiten, chronische Infekte oder Autoimmunreaktionen ausgelöst.
Nesselsucht: So erkennen wir die Hautkrankheit
Die Quaddeln und Pusteln sind in ihrem Aussehen charakteristisch für die Nesselsucht, sodass die Diagnose leicht zu stellen ist. Schwieriger ist es allerdings, die Ursache zu identifizieren. Dazu wird man eingehend zur Krankengeschichte befragt, um festzustellen, ob die Urtikaria beispielsweise durch äußere Einflüsse ausgelöst wird. Ist das der Fall, kann mit verschiedenen Tests festgestellt werden, ob Druck, UV-Licht, Kälte oder Wärme die Quaddeln und Pusteln hervorrufen. Durch Laboruntersuchungen can Unverträglichkeiten oder Autoreaktivität festgestellt Werden, des Weiteren WIRD man auf verschiedene Infektionen untersucht.
Nesselsucht: Wie erkennt ihr die Krankheit und was könnt ihr dagegen tun? Hier findet ihr Antworten. © Elena Vafina
Urtikaria: So wird sie behandelt
Die Therapie setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen, sterben an den individuellen Fall angepasst Werden. Grundsätzlich ist Beschwerdefreiheit das einfache Ziel der Nesselsucht-Behandlung. Dabei werden die Symptome bekämpft, die Auslöser identifiziert und so weit wie möglich ausgeschaltet.
Nesselsucht-Therapie: Auslöser Meiden
Das wirksamste Mittel gegen Nesselsucht ist es natürlich, sterben Auslöser zu meiden oder zu beseitigen, das Problem ist jedoch, sterben Auslöser eindeutig zu identifizieren. Dazu hilft:
- auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten, die bekannten Auslöser sind
- auslösende durch andere Medikamente zu ersetzen
- chronische Infekte behandeln
Es ist sehr schwierig, eine Urtikaria zu erkennen, die durch physikalische Reize ausgelöst WIRD, da die Reizschwelle oft sehr niedrig ist und schon das Tragen eines Rucksacks die Symptome auslösen kann.
Nesselsucht-Therapie: Medikamente
Bei einem leichten Juckreiz können bereits Salben und Cremes mit kühlendem Menthol helfen. Bei stärkeren Symptomen werden am häufigsten Antihistaminika eingesetzt, die allergische und allergieähnliche Symptome lindern können. In schweren Fällen werden zusätzlich kortisonhaltige Medikamente verabreicht. Stellt ihr eine Nesselsucht bei euch fest, sucht unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin auf, sie berät euch hinsichtlich der passenden Therapiemöglichkeiten.
Nesselsucht-Therapie: Hausmittel
Zumindest leichte der Nesselsucht können mit Hausmitteln behandelt werden – das schließt jedoch keinen medizinischen Besuch aus! Diese Mittel können dabei helfen, einen Juckreiz zu lindern oder die Haut zu beruhigen.
- Essig: Der Allrounder der Hausmittel kann die akuten Beschwerden der Nesselsucht lindern. Tränkt dazu ein Leinentuch mit Wasser und Essig und legt es auf die juckenden Stellen. Tragt Essig nie unverdünnt auf die Haut auf!
- Backpulver: Mischt Backpulver mit etwas Wasser und streicht den Brei auf die betroffenen Stellen. Wenn der ganze Körper juckt, kann etwas Backpulver im Badewasser helfen.
- Heilpflanzen: Ringelblumen und Teebaumöl sind wirksame Heilpflanzen, die den Juckreiz lindern und die Haut beruhigen können. Dazu eignen sich am besten Salben mit den Heilpflanzen-Extrakten.
- Zink: Das Wundermittel Zinksalbe kann allgemein bei Hautproblemen gut helfen, es unterstützt die Heilung und beruhigt die Haut.
- Kälte: Kaltes Duschen oder Kompressen lindern oft Juckreiz. Aber: Vorsicht Kälte darf nicht angewendet werden, wenn eure Urtikaria durch Kältereize ausgelöst wird.
Ernährung, Ernährung und effektive Hausmittel – was wirklich gegen die Medikamente juckende und brennende Hauterkrankung Nesselsucht hilft, verraten wir euch im Beauty-Artikel. © chokja
Nesselsucht-Therapie: Ernährung
Nesselsucht kann durch histaminreiche Nahrungsmittel ausgelöst werden. Bei regelmäßig auftretender Nesselsucht kann sich die richtige Ernährung mildernd auf die Häufigkeit und Schwere der Schübe einstellen. Bei Verdacht auf lebensmittelbedingte Urtikaria solltet ihr deshalb auf frische, unverarbeitete, histaminarme Lebensmittel setzen. Das sind beispielsweise:
- Kohl
- Andenhirse
- Heidelbeeren
- Zucchini
- Kartoffeln
Histaminreiche Lebensmittel wie Käse, Wurst, Wein, Tomaten, Hülsenfrüchte oder Erdnüsse sollten ihr dagegen meiden.
Nesselsucht: Wie lange juckt die Haut?
Je nach Form der Nesselsucht können die Symptome schon nach wenigen Tagen verschwinden, uns aber auch über mehrere Jahrzehnte begleiten. Eine akute Urtikaria verschwindet meist nach kurzer Zeit von selber und wird meistens, wenn überhaupt, mit kühlenden Cremes gegen den Juckreiz behandelt. Eine chronische Nesselsucht ist schwer zu behandeln, da die Auslöser oft nicht bekannt sind, und dementsprechend lange kann sie uns das Leben schwer machen.
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