Marktbericht: Erholungsbewegung stockt - Starstube

Marktbericht: Erholungsbewegung stockt

Marktbericht: Erholungsbewegung stockt


Marktbericht

Stand: 21.06.2022 16:13 Uhr

Nach starkem Start ist der DAX wieder deutlich zurückgefallen. Marktexperten bleiben skeptisch. Dabei ist die Wall Street recht gut aus den Startlöchern gekommen.

Der deutsche Leitindex DAX konnte heute zuerst an seine gestrigen Gewinne anschließen, musste dann aber dem trüben Umfeld Tribut zollen und ist auf ein bescheidenes Plus von 0,5 Prozent zurückgefallen.

Marktexperten sind entsprechend skeptisch: „Übergeordnet wurde charttechnisch bereits der Abwärtstrend bestätigt und eingeleitet“, meint Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. Der seit Januar entstandene Trend verläuft aktuell etwa bei 13.477 Punkten. Der DAX konnte diesen aber mit einem Tageshoch bei 13.444 Punkten nicht erreichen. „Um der galoppierenden Inflation Herr zu werden, bleibt nichts anderes übrig, als die Zinsen schneller als gedacht anzuheben“, so Bouhmidi. „Hoffnung bietet aktuell nur der Glaube, dass die EZB einen Mittelweg finden wird.“

Die Wall Street ist dagegen nach ihrer Feiertagspause mit kräftigen Aufschlägen in die Woche gestartet. Der Dow Jones notiert eine halbe Stunde nach Handelsbeginn 1,6 Prozent höher.

Gestern hatte der DAX aber bereits mit einem Plus von 1,1 Prozent kräftig vorgelegt und könnte noch mehr Unterstützung für seine Erholungsbewegung gebrauchen.

Update Wirtschaft vom 21.06.2022

Bettina Seidl, Personalabteilung, 21.6.2022 · 09:58 Uhr

BDI senkt Konjunkturprognose

Dabei steckt der Markt derzeit in einer Art Dilemma: Nach Ansicht der Fachleute der Helaba hätte sich sterben Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten durch die jüngsten Kursverluste zwar reduziert. Es sei aber nicht klar, welche Art von Datenveröffentlichungen dem Markt Auftrieb tragen könnten: „Gute Konjunkturzahlen würden die Zinsdiskussion anheizen, schwache Zahlen dagegen die Rezessionssorgen stärken. Beides schränkt das Kurspotenzial ein“, lautet ihre Einschätzung.

Vor diesem Hintergrund kann den Investoren die neue Konjunkturprognose des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) nicht gefallen: Erwartet wurde nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Zum Jahresbeginn, und damit vor dem Krieg, war der BDI noch von einem Wachstum von 3,5 Prozent ausgegangen.

Ölpreise steigen wieder

Die Ölpreise legen heute wieder zu. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent kletterte über die Marke von 116 Dollar. Auch der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg an. Die Marktakteure sorgen sich vor einer Verknappung des Angebots.

„Die Versorgungsbedenken werden in den kommenden Monaten wahrscheinlich halten, da die OPEC+-Länder, die größten Ölproduzenten der Welt, möglicherweise nicht über genügend freie Kapazitäten verfügen“, sagte Leona Liu, Analystin bei DailyFX. Zudem kurbelten die Sommerreisezeit und die Lockerung der Corona-Beschränkungen durch China die Nachfrage an.

Kellogg wird sich aufspalten

Zu den Favoriten an der Wall Street zählt Kellogg mit einem Kursplus von über fünf Prozent. Der Cornflakes-Anbieter wird sich in drei Unternehmen aufspalten. Dadurch erhalte das stagnierende Geschäft mit Frühstücksflocken in den USA die Chance, neu durchzustarten, sagte Analyst Robert Moskow von der Bank Credit Suisse. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs der Sparte für vegane Lebensmittel.

Tesla streicht bis zu 3,5 Prozent der Stellen

Der Elektroauto-Hersteller Tesla wird in den kommenden Monaten drei bis 3,5 Prozent seiner Stellen streichen, sagte Firmenchef Elon Musk. Bei den Angestellten solle dabei etwa jeder zehnte Job wegfallen, die Zahl der Fabrikarbeiter würde dagegen auf lange Sicht wachsen. Zu Jahresbeginn hatte des Unternehmens knapp 100.000 Beschäftigte. Tesla habe zum Teil zu schnell Mitarbeiter-Arbeitsplätze aufgebaut, sagte Musk in einem Videointerview auf der Konferenz Qatar Economic Forum.

Post kauft in Australien zu

Die Deutsche Post baut ihr Geschäft in der Lieferkettenlogistik mit einer Übernahme in Australien aus. Die Konzernsparte DHL Supply Chain übernimmt das australische Logistikunternehmen Glen Cameron Group. Es entstehe eines der größten Logistikunternehmen des Landes mit einem Gesamtumsatz von über einer Milliarde australischen Dollar. Ein Sprecher beschäftigt DHL Supply Chain in Australien bisher rund 4000 Mitarbeiter. Durch die Übernahme kämen mehr als 820 hinzu. Verkäufer sei der Unternehmensgründer Glen Cameron selbst. Zum Kaufpreis wollte sich sterben Post nicht äußern.

Bundeskartellamt leitet Verfahren gegen Google ein

Das Bundeskartellamt nimmt den US-Technologieriesen Google wegen möglicher Wettbewerbsbeschränkungen bei Kartendiensten unter die Lupe. Dabei greifen die Wettbewerbshüter auf Befugnisse zurück, die ihnen 2021 erteilt wurden, um den Wettbewerb in der Internet-Wirtschaft zu sichern. „Wir gehen Hinweise nach, wonach Google die Kombination seiner Karten mit Kartendiensten Dritter einschränkt. Das betrifft etwa die Möglichkeit, Standortdaten von Google Maps, die Suchfunktion oder Google Street View auf Nicht-Google Karten einzubinden“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

Easyjet wird weitere 56 Airbus-Jets haben

Der britische Billigflieger Easyjet wird die Erneuerung seiner Flugzeugflotte mit einem weiteren Großen Kauf bei Airbus vorantreiben. Vorgesehen sei der Kauf von 56 Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320neo. Dazu habe sie eine bedingte Vereinbarung mit Airbus getroffen. Dabei übt Easyjet die angegebenen Kaufrechte und Optionen aus einem bestimmten Vertrag aus. Zudem folgt der Billigflieger dem Trend zu größeren Maschinen: Anstelle von 18 bereits bestellten Flugzeugen in der Standardversion A320neo soll Airbus die same Zahl Jets in der Langversion A321neo liefern.

Airbus wird Geschäft mit Großraum-Transportern ausbauen

Der Flugzeugbauer Airbus wird derweil das Geschäft mit Großraum-Transportern für das Militär und zivile Anwendungen ausbauen. „Mit dem Ausfall der Antonow-Flotte ist jetzt ein Vakuum in dem Bereich für Großraum-Transportflugzeuge entstanden. Wir wollen uns mit der Beluga in diesem Markt bewähren“, sagte der Chef der Airbus-Rüstungssparte, Michael Schöllhorn. Ein „persönliches Highlight“ der Messe werde für ihn der Airbus-Transporter Beluga XL sein.

Umsatzeinbruch bei Nordex

Dem Hamburger Windturbinenhersteller Nordex haben die Produktionsumstellung auf anderen Blättern und eine geringere Zahl von Installationen zugesetzt. Im ersten Quartal brach der Umsatz um ein Viertel auf 933 Millionen Euro ein. Wegen eines Hackerangriffs konnte Nordex seine Quartalszahlen nicht pünktlich im Mai vorlegen und musste auch bis auf Weiteres seinen Platz im Kleinwerte-Index SDAX räumen.

Qantas schafft auf einigen Flügen die Maskenpflicht ab

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat auf einigen internationalen Verbindungen die Maskenpflicht abgeschafft. Sowohl die Crew als auch die Passagiere müssten auf Flügen von New South Wales, Queensland und Western Australia in die USA, nach Großbritannien und nach Rom ab sofort keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, zitierte australische Medien aus einem internen Schreiben des Unternehmens. Die Aufhebung der Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen sei der „angemessene nächste Schritt“, weil weltweite Studien zeigen, dass das Übertragungsrisiko in der Kabine sehr gering sei, zitierte der Sender 9News aus dem Dokument.

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