Marktbericht: 15.500 Punkte Gefahr - Starstube

Marktbericht: 15.500 Punkte Gefahr

Marktbericht: 15.500 Punkte Gefahr


Marktbericht

Stand: 07.06.2022 12:55 Uhr

Vor der Zinssitzung der EZB am Donnerstag streichen die Investoren Gewinne ein. Die Ungewissheit über die künftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank dämpft die Risikofreude.

Der DAX büßt rund ein Prozent auf etwa 14.500 Punkte ein. Der Deutsche Leitindex hatte gestern bei dünnen Umsätzen mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 14.653,81 Zähler geschlossen. Die halten Zinssorgen in der Eurozone lassen die Investoren nicht los.

„Volatilität wird hoch bleiben“

„Anleger blicken mit Vorsicht auf die voraussichtliche EZB-Sitzung am Donnerstag“, kommentiert Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. „Steigende Ölpreise, Rohstoffknappheit und die Lohn-Preisspirale deuten auf eine weiter galoppierende Inflation und eine Reaktion der Notenbanker hin“, so der Experte. Es führt diesseits und jenseits des Atlantiks keinen Weg an einer aggressiveren restriktiven Geldpolitik vorbei, ist Bouhmidi überzeugt: „Das wissen die Marktteilnehmer und haben schon seit Beginn des Jahres immer wieder stückweise ihre Gewinne realisiert.“

Sven Lehmann, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, rechnet auch weiterhin mit hohen Schwankungen an den Börsen: „Die Volatilität wird kurzfristig hoch bleiben.

Gemischte Konjunkturdaten

Gegenwind kommt auch von frischen Daten der deutschen Industrie. Sie hat im April überraschend den dritten Monat in Folge weniger Aufträge an Land gezogen. „Die Unsicherheit durch die russische Invasion in der Ukraine führt weiterhin zu einer schwachen Nachfrage, vor allem aus dem Ausland“, so das Bundeswirtschaftsministerium.

Wenig Beachtung fand am Markt dagegen das Ergebnis der Sentix-Umfrage zur Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone. Dabei steigt die Konjunkturübersicht der Finanzmarktprofis im Juni erstmals nach zuvor drei Rückgängen in Folge. Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner sieht darin ein „Zeichen der Stabilisierung“.

Update Wirtschaft vom 07.06.2022

Anne-Catherine Beck, Personalabteilung, 7.6.2022 · 09:49 Uhr

Erdogan wird Zinsen weiter reduzieren

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt ungeachtet einer Inflation von mehr als 70 Prozent weitere Zinssenkungen der Zentralbank an. „Diese Regierung wird die Zinssätze nicht erhöhen. Im Gegenteil, wir werden sie weiter senken“, sagte Erdogan. Die türkische Lira gab daraufhin zeitweise um 0,2 Prozent auf 16,60 Dollar nach und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Dezember.

SGL Carbon erhöht Ausblick

SGL Carbon ist zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hebt seinen Ausblick für Umsatz und Ergebnis an. Das Geschäft entwickle sich gut und die gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik könnten an die Kunden weitergereicht werden, so die Begründung. Es wurde nun 2022 ein Umsatz von etwa 1,1 Milliarden Euro angepeilt und damit über Vorjahresniveau (2021: knapp 1,01 Mrd Euro). Beim Betriebsergebnis (Ebitda) strebt SGL einen Wert zwischen 130 und 150 Millionen Euro an statt bisher 110 bis 130 Millionen Euro.

JPMorgan holt Banker von UBS und Credit Suisse

Die US-Großbank JP Morgan baut ihr Geschäft mit externen Vermögensverwaltern in der Schweiz aus. JP Morgan haben David Cataldi und Pierre-Olivier Tisseuil als Berater für reiche Familien (Multi Family Offices) verpflichtet. Cataldi komme von der UBS, Tisseuil von Credit Suisse. Die beiden berichteten an Matteo Gianini. Der Leiter des Private Bankings in der Schweiz sei neu auch für das Geschäft mit internen Vermögensverwaltern in dem Land verantwortlich. JP Morgan soll zum leitenden Berater des ausländischen Vermögensverwalters in der Schweiz werden.

„Grüner Stahl“: Salzgitter und Rio Tinto kooperieren

Der Stahlkonzern Salzgitter wird zusammen mit dem Bergbau-Konzern Rio Tinto seine Pläne für eine klimafreundlichere Stahlerzeugung vorantreiben. Dabei gehe es um CO2-arme Lieferketten und Produktionsverfahren, teilt die Unternehmen mit. Dazu habe man eine Grundsatzvereinbarung geschlossen. Im Mittelpunkt stehen die zukünftigen Lieferung hochwertiger Eisenerzprodukte. Salzgitter und Rio Tinto wollten außerdem die CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette unter die Lupe nehmen. Salzgitter wird mit seinem Programm Salcos schrittweise bis 2033 eine nahezu CO-freie Stahlproduktion realisiert haben.

Peloton holt neue Finanzchefin von Amazon

Die neue Finanzchefin des schwer steckenden Fitnessgeräte-Anbieters Peloton Interactive kommt von Amazon. Liz Coddington nimmt die Position ein, teilt Peloton mit. Die bis zu 2500 Dollar teuren Fahrrad-Heimtrainer und Laufbänder verkaufen sich nicht mehr so ​​gut, weswegen die Lager voll sind. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise wurde Peloton am Markt noch mit rund 50 Milliarden Dollar bewertet und ist nach einer Talfahrt nun bei rund einem Zehntel angekommen.

Metaernt Informationssicherheitschef

Der Facebook-Eigner Meta Platforms besetzt mit Guy Rosen erstmals in seiner Firmengeschichte die Position des Informationssicherheitschefs. Er werde die gesamte Bandbreite der Sicherheitsrisiken für die Nutzer, das Unternehmen und die Industrie überwachen, twitterte Rosen. Rosen arbeitet bereits seit 2013 für das weltgrößte Internetnetzwerk mit schnellen drei Milliarden monatlichen Nutzern. Firmengründer Mark Zuckerberg bezeichnete die Ernennung in einem von Reuters eingesehenen internen Schreiben als weiteren Schritt, um den Sicherheitsaspekt zu betonen.

Glencore ersetzt Adidas im Stoxx Europe 50

Nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Monate fliegt der Sportartikelhersteller Adidas aus dem Stoxx Europe 50. Seinen Platz nimmt zum 20. Juni der Rohstoff- und Bergbaukonzern Glencore ein, wie der Indexanbieter beteiligt ist. Getrieben von boomenden Rohstoffpreisen haben die Glencore-Aktien im laufenden Jahr schon um schnell 45 Prozent zugelegt. Für Adidas ging es dagegen bislang um mehr als ein Viertel nach unten.

Apple steigt im Markt für Ratenzahlungen ein

Der US-Technologiekonzern Apple wird ab Herbst US-Kunden den Kauf mit Ratenzahlung anbieten. Nutzer des Zahlungsdienstes Apple Pay sollen einen Kauf in vier Raten über sechs Wochen hinweg „ohne Zinsen oder Gebühren jeglicher Art“ bezahlen können, erklärt das Unternehmen. Apple wird dafür mit dem Zahlungsdienstleister Mastercard zusammenarbeiten. Auf dem Markt für Ratenzahlungen tummeln sich bereits zahlreiche Anbieter wie Affirm, Afterpay, Klarna und PayPal. Während der Pandemie sind ihre Umsätze sprunghaft gestiegen.

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